Unterabschnitte

2 Wissensmanagement-Regelkreis und -Komponenten

2.1 Der Wissensmanagement-Regelkreis

Wenn Wissensmanagement in unserer Organisation in erster Linie eine Maßnahme war, um eine drohende Krise zu bewältigen (wir hatten starke Verluste im private banking und im Bereich Finanzmärkte seit Einführung des Euro zu verzeichnen), so hatten wir doch auch einen Beitrag zur Wertschöpfung im Unternehmen als Zukunftsperspektive vorgesehen. Der Wunsch innovativ und flexibel auf Veränderungen der Märkte zu agieren wurde ja auch von ihnen explizit ausgespochen: diese Ziele glauben wir mit einem professionell durchgeführten Wissensmanagement erreichen zu können. Diese Zielsetzung ist ihrerseits auch der Anfangspunkt des sogenannten Wissensmanagement-Regelkreises, der dann in der Bewertung der ausgeführten Maßnahmen endet. Dazwischen befinden sich Wissensmanagementprozesse, die Ihnen Herr Dummer unter Punkt 3 erläutern wird.

Ich beschränke mich bei der Beschreibung des Regelkreises auf die Kernprozesse Zielsetzung und Evaluation, die einerseits den ökonomischen Rahmen des Wissensmanagements bilden, andererseits aber auch die individuelle Komponente des Wissensmanagements ansprechen (zu den Komponenten des Wissensmanagements siehe Abschnitt [*], Seite [*]).

Zur Verdeutlichung der Funktionsweise des Wissensmanagement-Regelkreises, beachten Sie bitte Abbildung [*], Seite [*].

Abbildung: Wissensmanagement Regelkreis

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2.1.1 Zielsetzung

Die Festschreibung von Zielen und vor allem von Wissenszielen ist richtungsweisend für die Maßnahmen die im Sinne des Wissensmanagement vorgenommen werden. Die Frage nach den Zielen muß also lauten: Welchen Zustand soll die Organanisation und deren Mitglieder erreichen? Eine Antwort wurde in diesem Bericht bereits gegeben: Die Organisation soll innovativ und flexibel sein, um bessere Profite zu erwirtschaften und auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben. Ein anderes Ziel lautete: Die Luxemburgische General Bank soll sich zu einem lernenden Unternehmen entwickeln. Ein sehr wichtiger Moment bei der Formulierung unserer Ziel ist mit Sicherheit die Umsetzung der genannten Absichten, denn es ist unumgänglich von Anfang an festzulegen, anhand welcher konkreter Maßnahmen das Unternehmen konkurrenzfähig und innovativ werden soll.

2.1.2 Evaluation

Eng verbunden mit der Formulierung von Zielen und unverzichtbar für einen geschlossenen Wissensmanagement-Regelkreis, ist die abschließende Bewertung der durchgeführten Maßnahmen. Die Evaluation prüft, inwieweit der vorgegebene Soll-Zustand erreicht wurde. Konkret gesagt wird eine Messung des sogenannten intellektuellen Kapitals vorgenommen und immaterielle Vermögenswerte werden bilanziert. Mit dieser Bewertung kann sich außerdem unser Marktwert erhöhen, denn die wachsende Bedeutung dieses Kapitals (des organisationalen Wissens) ist eine unbestrittene Tatsache.

Welche Meßinstrumente oder -methoden für unser Unternehmen die richtigen sind, kann momentan nicht festgelegt werden,n gilt es doch aus einer Vielzahl verschiedenster Anhsätze zu wählen. Mit der Festlegung der Wissenziele sollte aber eine Diskussion über die anschließenden Evaluationstechniken eröffnet werden.


2.2 Wissensmanagement-Komponenten

Nicht nur das Konzept eines Regelkreises führt dazu, daß Wissensmanagement professionell und damit ökonomisch fruchtbar betrieben wird. Wie aus der Analyse unserer bisherigen Maßnahmen ersichtlich, ist Wissensmanagement nur dann erfolgreich, wenn es alle in Frage kommenden Komponenten berücksichtigt und sich nicht (wie am Beispiel des gescheiterten Intranet-Projektes ersichtlich) auf einen Aspekt versteift.

Drei Faktoren spielen eine Rolle in einem Wissensmanagement, das man als ganzheitlich bezeichnen kann: Mensch, Organisation und Technik. Zu einem professionellem und kompetentem Umgang mit Wissen brauchen wir also:

  1. Entwicklung individueller Bereitschaften und Fähigkeiten zur Realisierung und Optimierung von Wissens- und Lernprozessen (Komponente Mensch, Stichwort ,,individuelles Wissensmanagement'').
  2. Einsatz von Strategien, Maßnahmen und Instrumenten zur Vergrößerung der organiationalen Wissenbasis (Komponente Organisation, Stichwort ,,organisationales Wissensmanagement").
  3. Informationsaufbereitung auf technischer Basis (neue Technolgien als kraftvolle Instrumente bei den einzelnen Wissensmanagementprozessen).
In besonderem Maße interessant sind die Schnittstellen dieser drei Komponenten, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Experten fordern. Um diesem Sachverhalt gerecht zu werden, hatte ich schon an einer anderen Stelle dieses Berichts vorgeschlagen, für die Abteilung ,,Wissensmanagement" Mitarbeiter aus verschiedenen Disziplinen und Abteilungen zu rekrutieren. An dieser Stelle möchte ich noch einmal nachdrücklich für die Loslösung der Sparte ,,Wissensmanagement" von der Personalabteilung plädieren, sowie deren übergeordnete und interdisziplinäre Position unterstreichen.

Abbildung [*], Seite [*] stellt die Komponenten des Wissensmanagements dar und verdeutlicht deren Überlappung.

Abbildung: Komponenten des Wissensmanagements

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Sebastian Schaffert 2000-03-20