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Subsections
Um einen verläßlichen, paketorientierten Datenaustausch
zwischen Computern zu gewährleisten,
sind einige Arbeitsgänge notwendig:
- Gruppierung der Daten in Pakete
- Bestimmen des Weges, den die Pakete von Knoten A nach Knoten B
zurücklegen sollen
- Übertragung der Daten auf einem physikalischen Medium
- Bestimmen des optimalen Datentransferrate, abhängig von
der zur Verfügung stehenden Bandbreite und der Aufnahmekapazität
des Empfängers
- Wiederherstellen der ursprünglichen Daten beim Empfänger (Prüfung
auf Verlust von Paketen oder Empfang duplizierter Pakete)
- Benachrichtigen des Senders über die korrekt empfangene Datenmenge
- Weiterleiten den Daten an die richtige Anwendung
- Fehlerkorrektur und andere Probleme
Um alle diese Dinge nicht zu kompliziert und unübersichtlich werden
zu lassen, faßt man einzelne Funktionen zu Gruppen zusammen, den
sog. Layern oder Schichten. Diese sind abstrakt im sog. OSI-Reference Model
aufgeführt. Tabelle 1 zeigt, welche OSI-Schichten den Protokollen
der TCP/IP-Protocol Suit dabei gegenüberstehen.
Tabelle 1:
TCP/IP und OSI Schichten
|
Der Physikalische Layer ist begrenzt auf physikalische Medien wie
Netzwerkkarten, Kabel usw.
Im Data Link Layer werden die zu übertragenden Daten in sog. Frames
organisiert. Jeder Frame hat einen Header, der die Adresse und
Kontrollinformationen enthält sowie einen Trailer, mit dessen Hilfe
Übertragungsfehler ausfindig gemacht werden können.
Tabelle 2:
Frameformat
Frame Header & |
|
Frame Trailer |
Adresse |
INFORMATION |
Error |
Kontrollinfo |
|
Detection |
Im Header stehen dabei die ''physikalischen Adressen'' der betroffenen
Netzwerkkarten (LAN) (im Falle des weitverbreiteten Ethernet sind das
weltweit eindeutige 6-Byte-Adressen).
Das Internet Protocoll IP steht Funktionen des Netzwerk-Layers zur Verfügung.
IP routet Daten zwischen Systemen, bei lokalen Netzwerken nur über einen
Link, ansonsten über mehrere. Die Daten werden dabei in sog. Datagramme
verpackt:
Tabelle 3:
IP Datagramm
IP Header: |
|
IP Adr. Ziel |
INFORMATION |
IP Adr. Quelle |
|
Ein IP-Datagramm besitzt einen Header, in dem u. a. Addressinformationen
gespeichert sind. Es ist Aufgabe der Router, das Datagramm an die angegebene
Zieladresse zu leiten.
Die Aufgabe der Transportschicht übernehmen im Internet die Protokolle
TCP und UDP. Erst auf dieser Schicht wird garantiert, daß die Daten fehlerfrei,
komplett und in einem Stück an Anwendungen übertragen werden.
Eine Anwendung wie z. B. Filetransfer schickt die zu übertragenden Daten
an TCP, TCP fügt seinen Header hinzu gibt das resultierende, Segment
gemannte Stück Daten an IP weiter. Dort wird der IP-Header hinzugefügt, mit
dessen Hilfe die Datenpakete über den Data Link-Layer zum Ziel
geroutet werden.
Dort werden die Datenpakete von TCP wieder zusammenmontiert und an
die Anwendung weitergereicht, für die sie gedacht waren.
Während TCP sich um größere Datenmengen kümmert, ist das User Datagram
Protocol (UDP) für einzelne kleine Meldungen zuständig, wie sie z. B.
bei Datenbankanfragen benutzt werden.
Die Anwendungsschicht oder Application Layer erzeugt und verarbeitet die
Daten, die über TCP/IP verschickt werden. Diese Schicht ist auch
das, was die meisten Anwender meinen, wenn sie Internet sagen: Hierher
gehören Anwendungen wie Remote Access (Telnet, rsh), FTP, NFS, HTTP usw.
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Bernd Leinfelder
1/6/1998