Vorwort (an die Moderatoren des Seminars Wissensmanagement)

Zum besseren Verständnis möchten wir in diesem Vorwort das Unternehmen, in dem wir als Führungskräfte tätig sind, kurz vorstellen und auf den Sachbestand eingehen, der uns dazu bewogen hat, Maßnahmen zum Wissensmanagement in unserer Organisation einzuleiten.

Das Unternehmen heißt Luxemburgische General Bank und die sie finden die Daten zu der Bank, die uns dabei als Vorbild gedient hat unter http://www.bgl.lu (die fiktive Firma weicht nur wenig vom Original ab). Das Unternehmen stellt sich nun folgendermaßen dar:

Gegründet 1900 von belgischen und luxemburgischen Geschäftsleuten, hat die Luxemburgische General Bank ihren Sitz seit 1950 in Luxemburg-Stadt und hat in den 60er Jahren eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Finanzplatzes Luxemburg gespielt. Sie ist eine der führenden Banken am internationalen Finanzplatz.

Es handelt sich um eine universelle Bank, d. h. die Bank ist auf 4 verschiedenen Sektoren tätig:

Seit den 60er Jahren weitet die Bank ihre internationale Interessen aus, und hat deshalb 3 Vertretungen im Ausland (Hong Kong, Mailand, Paris), ein Büro in Frankfurt, sowie in Zürich.

Nebst den traditionellen Bankgeschäften, wie Anlageberatung, individuelle und private Kundenbetreuung sieht sich die Luxemburgische General Bank momentan neuen Herausforderungen gegenüber mit der Verwirklichung der Europäischen Währungsunion.Im Zuge dieser Reform, muß sie selbstverständlich neue Produkte anbieten, und schneller und besser auf Veränderungen reagieren als die Konkurrenz.

Eine immerwährende Herausforderung an die Bank stellt ihr Konkurrenzkampf mit der zweiten führenden Institution, der Internationalen Bank Luxemburgstypeset@protect @@footnote SF@gobble@opt im Internet unter http://www.bil.lu dar. Die beiden Finanzinstitute liefern sich seit jeher einen erbitterten Konkurrenzkampf, um eine vorrangige Stellung, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, zu erreichen.

Unter diesen Aspekten versteht es sich von selbst, daß die Luxemburg Bank alles tut, um innovativ zu sein. Verschiedene Projekte waren sehr erfolgreich, andere wiederum brachten nicht den erwünschten Profit. So soll z.B. momentan eine Initiative 'Wissen schaffen und verteilen', die von einigen Führungskräften (aus den Bereichen Personalwesen, Marketing und Weiterbildung) ins Leben gerufen wurde, gestoppt werden. Mit einem nachdrücklichen Kommentar und einer Bewertung der bis jetzt angestellten Bemühungen und Maßnahmen, möchten die Führungskräfte das Projekt retten. Alle drei haben sich daher selber noch mal klug gemacht und an einem Seminar zum organisationellen und individuellen Wissensmanagement teilgenommen.

Was nun folgt, ist der Bericht, den die Führungskräfte für die Unternehmensleitung erstellt haben.

An den Vorstand der Luxemburgischen General Bank

München und Freiburg, den 20. März 2000












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BERICHT

Projekt: ,,Wissen schaffen und verteilen

Projekt: ,,Wissensmanagement im Unternehmen


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20. März 2000







Pablo Dummer, dummer@uni-freiburg.de

Sebastian Schaffert, schaffer@informatik.uni-muenchen.de

Nathalie Schirtz, nathalie.schirtz@stud.uni-muenchen.de






Sehr geehrte Damen und Herren,


Wir freuen uns Ihnen den nun folgenden Bericht und die damit verbundene Stellungnahme unserer Projektgruppe ,,Wissensmanagement" zu obig genannten Projekten auszuhändigen. Wir hoffen, Ihnen aufzeigen zu können, in welchem Maße unser Unternehmen von denen von uns eingeleiteten Maßnahmen zum organisationellen und individuellen Wissensmanagement profitiert und noch profitieren wird.

Die Vergangenheit hat gezeigt, daß Weiterbildungsmaßnahmen, wie wir sie bis dato durchgeführt haben, im Hinblick auf ein sich stark und rasch wandelnder Markt nicht mehr ausreichend sind. Ihre Vorgabe, die Strukturen der Organisation diesen neuen Herausforderungen anzupassen, hat uns dazu veranlaßt das Unternehmen zu einer lernenden Organisation umzustrukturieren, alle weiteren Maßnahmen stehen also im Dienste des organisationalen Lernens. Der wirtschaftliche Bedeutung des Wissens wird also innerhalb der Strukturen unseres Unternehmens Rechnung getragen, denn es hängt vom Wissen der Organisation und seiner Mitglieder ab, wie gut und schnell sie Innovationen schaffen und vorantreiben kann.

Um diesem Sachverhalt gerecht zu werden, leiteten wir verschiedene Veränderungen ein, deren Ziel es war, Wissensmanagementprozesse in Gang zu setzen, die unabdingbare Voraussetzungen sind, um eine Entwicklung hin zur lernenden Organisation zu verwirklichen. Leider mußten wir feststellen, daß verschiedene Prozesse nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Nach einer sorgfältigen Analyse kamen wir zu dem Schluß, daß nicht die Maßnahmen an sich den Mißerfolg erklären, sondern daß unsere Überlegungen zum Thema Wissensmanagement nicht ausgereift waren. Daraufhin haben wir selber an dem von Ihnen vorgeschlagenen Wissensmanagementseminar teilgenommen und sind nun in der Lage, die Situation detailliert analysieren und bewerten zu können.

Im hier vorliegenden Bericht möchten wir Ihnen nun

  1. die Gründe für fehlgeschlagene Interventionen aufzeigen, aber gleichzeitig ihr Potential für zukünftige Maßnahmen darstellen;
  2. die Komponenten des Wissenmanagements beschreiben (Mensch, Organisation und Technik) und Wissensmanagement als Regelkreis verstehen;
  3. auf die einzelnen Prozesse des Wissensmanagements detailliert eingehen;
  4. praktische Umsetzungsmaßnahmen vorschlagen.
(Zu den Punkten 1 und 2 äußert sich Frau Schirtz, Punkt 3 wird von Herrn Dummer bearbeitet, schließlich erläutert Herr Schaffert die unter Punkt 4 beschriebenen Umsetzungsmaßnahmen.)

In der Folge dieser Überlegungen ergibt sich für uns die Notwendigkeit, einer eigens für den Bereich Wissensmanagement eingerichten Abteilung, für deren Besetzung wir Personal aus den verschiedensten Abteilungen rekrutieren möchten. So kann die Abteilung interdisziplinär und übergeordnet wirken, um die angepeilten Ziele zu verfolgen. Wir schlagen außerdem vor, einen Experten auf dem Gebiet des Wissensmangament einzustellen, der die Abteilung leiten wird und mit seinem Spezialwissen in der Lage ist die einzelnen Prozesse des Wissensmanagements professionell in Gang zu setzen und zu begleiten.

Sebastian Schaffert 2000-03-20